Insekten im Ried 8. Juni 2024
Wer den Blick für einmal auf Insekten einstellt, entdeckt im Ried eine grosse Vielfalt. Andreas Scheidegger vermochte seine Begeisterung auf alle zu übertragen, schaffte Ordnung in die Artenvielfalt und ergänzte mit interessanten Informationen zu Lebensweise und Ökologie der Sechsbeiner. (Klicken für mehr Bilder © A. Morell). Zudem gelang es uns auch noch schöne Vogelbeobachtungen zu machen: Goldammer, Rohrammer, Rohrschwirl, Flussseeschwalbe, Gartengrasmücke und Sumpfrohrsänger u.a.m.
Bei meist angenehm mildem Exkursionswetter genossen wir die Artenvielfalt in der Umgebung von Leuk. Die umfangreiche ornithologische Artenliste enthält fast alles, was die Region zu bieten hat: Wiedehopf, Bienenfresser, Bartgeier, Gänsegeier, Schlangenadler, Wespenbussard, Rohr- und Wiesenweihe , Feldlerchen, Braun- und Schwarzkehlchen, Kuckuck, Wendehals, Zaun- und Zippammer und viele mehr, insgesamt fast 70 Arten. Auch die weitere Fauna und die Flora waren sehr vielfältig. Besonderheiten waren die vielen Schmetterlingshafte, Bläulinge, der herrlich schillernde Blauschwarze Eisvogel (Tagfalter). Einmal beobachteten wir am Boden einen Buntspecht hackend, auf dem Baum bis zu 18 Bienenfresser und hörten gleichzeitig den Pirol und einen Kuckuck. Ein Highlight auf allen Ebenen.
Hier ein paar fotografische Eindrücke und die Artenliste und der Exkursions-Bericht Exkursion Wallis 2024.pdf zum downloaden.
Exkursion Vogelstimmen im Rappentobel Meilen Toggwil
Wer kommt wohl um 6:00 Uhr morgens in den Wald? 38 Naturinteressierte fanden sich ein. In zwei Gruppen durchstreiften wir das Naturreservat und horchten in den Wald. Die Teilnehmenden konnten die Vogelstimmen kennen lernen und erfuhren sehr viele biologische Hintergründe zum Vogelgesang. Analog zu Menschen gibts es Frühdämmerungssänger und solche, die erst bei Tageslicht einsetzen. Die Stimme erzeugen Vögel mit einem muskulösen Stimmorgan bei der Bronchienverzweigung und können so sogar (z.B. Stare) zweistimmige Laute von sich geben (Säugetiere erzeugen Laute mit dem Kehlkopf in der Luftröhre). Es wurde erläutert, wie man mit Hilfe von Sonagrammen den Vogelgesang grafisch aufzeichnen. Wir Menschen sind eher optisch gut und können mit dieser Hilfe das Gehörte viel besser analysieren. Die Exkursion war auch landschaftlich ein Highlight, der Weg führte durch den Wald, der 40 Jahre als Naturreservat nicht mehr bewirtschaftet wurde, an Hangmooren vorbei und bot mehrmals einen herrlichen Blick auf den wunderschönen Zürisee mit und den noch verschneiten Bergen im Hintergrund. Im Restaurant Alpenblick wurde dann noch die Artenliste besprochen.
Exkursion Auen Frauenfeld 24. März 2024
Das Auengebiet zeigt seine volle landschaftliche Pracht und Vielfalt der Strukturen. Biber haben hier auch riesige Schwarzpappeln angenagt und zu Fall gebracht. Im Auenwald stehen viele Totholzbäume und bieten einer Vielzahl von Spechten und anderen Baumbewohnern Nistplätze, Lebens und Nahrungsmöglichkeiten. Bei dem etwas windigen Wetter hören wir den Kleinspecht, Schwarzspecht und Grünspecht nur kurz, den Mittelspecht leider gar nicht, dafür den Kleiber in allen Varianten fast unentwegt. Schön beobachten konnten wir einen Gartenbaumläufer beim Nestbau und einen Buntspecht in der Höhle. Die Artenliste findet sich bei den Bildern. Insgesamt wurden 29 Vogelarten festgestellt.
Aktionstag Wildbienenförderung Bahnweg-Bahnhof Uetikon 16.3.24
23 einsatzfreudige Helferinnen und Helfer haben für bodenbrütende Wildbienen zwei Sandinseln sowie zwei Reptilienburgen geschaffen. Auch wurden als Initialbepflanzung Wildstauden vom Appisberg gesetzt, so dass bald beim Perron zum Bahnhof Uetikon, wo früher invasive Brombeeren wucherten eine artenreiche Magerwiese erblühen wird.
Wir danken der SBB, dass sie diese Fläche für eine Aufwertung zur Verfügung gestellt hat, der Gemeinde Männedorf für die Unterstützung aus dem Biodiversitätsfonds, der Firma Schneider für das Sponsoring der IG-Wildbienen-Gasthöfe und insbesondere den vielen Helfenden des NVMU an diesem Aktionstag und den diversen vorangehenden Vorbereitungsarbeiten. Nur mit dieser immensen Freiwilligenarbeit vieler Personen kann so ein grosses Projekt umgesetzt werden. Ein grosser Dank verdient auch die Gärtnerei E. Bühlmann Stäfa, die uns mit Baggereinsatz, technisch und logistisch unterstützt hat. Danke!
GV & Vortrag: Warum sind Blumen so verschieden? 4. März 2024
Mit diversen Bildern und kurzen Videos wurde auf die vielfältigen Aktivitäten im vergangenen Jahr zurückgeschaut und die üblichen GV-Traktanden zügig erledigt. Im anschliessenden Vortrag beschrieb Amadeus Morell vor etwa 90 Teilnehmenden (Rekord) die faszinierenden wechselseitigen Anpassungen von Blüten und 'ihren' bestäubenden Insekten.
Das Verhältnis Blüte - Bestäuber ist nicht immer eine so wunderschöne symbiotische Beziehung. Dies zeigte der Referent Amadeus Morell an Bespielen von 'arglistiger Täuschung' bei Knabenkräutern und Sumpfherzblatt, von 'Geiselnahmen' beim Aronstab und Frauenschuh, von 'Nektarraub' durch Hummeln am Lerchensporn und Beinwell sowie von 'sexueller Verführung' bei der Ragwurz, die mit den Blüten die Weibchen der Langhornbienen imitiert und damit die Männchen derselben Art zu vermeintlichen Paarung verlockt. Das unterhaltsame Referat war gespickt mit Bildern und Videos von einheimischen Arten, die aufmerksame Beobachtende selber auch machen und mit dem Handy festhalten können. Ergänzt wurden sie mit erklärenden Animationen, um die Raffinesse der Mechanismen zu veranschaulichen. Die Vielfalt von Insekten, Blüten u.a. ist so reich und faszinieren - deren Erhaltung ist ein zentrales Anliegen des Naturschutzes.
Arbeitseinsatz 3. Feb 2024
Bei strahlendem Sonnenschein fanden sich 18 Helfende ein. Am Bahnweg bei Uetikon wurden die letzten (hoffentlich) im Erdreich versteckten Wurzelreste entfernt , im Steinbrüchel und der Pfruenderhaab tüchtig geholzt und weitere Pflegearbeiten erledigt. Das gemeinsame Mittagessen im Allmendhof war wie immer delikat. Allen vielen Dank für den Einsatz!
Exkursion Jona-Stampf 14. Jan. 2024
16 interessierte Teilnehmende nahmen an der mit 40 festgestellten Arten recht erfolgreichen Exkursion teil. Die besonderen Arten waren die prächtig gefärbten Brandgänse, die Rotdrosseln im grossen Wacholderdrosseltrupp, die Wasserralle, die am Ufer der Jona herumkletterte, die Wasseramsel und immer wieder die Grossen Brachvögel mit den langen krummen Schnäbeln und die hübschen Schwanzmeisen. Die Wasservögel-Artenpalette war sehr reichhaltig. Auf dem Rückweg nach Rapperswil zeigte sich noch die Sonne, was einen Teil dazu bewog, noch eine Nachexkursion im Hafen von Rapperswil anzuhängen.
Fotos Brandgans und Rotdrossel von Peter Ertl (c) peter-ertl.com
Fotos Wasserralle und Wacholderdrossel von (c) Amadeus Morell (am Greifensee)
Pflegeeinsatz Steinbrüchel Pfruenderhaab 28. Okt 2023
An diesem herrlichen Herbsttag kamen insgesamt 18 Erwachsene und ein Kind, die meisten den ganzen Tag. Herzlichen Dank! So konnte im Steinbrüchel das Schilf gemäht und entlang der Strasse das Astwerk im Bereich der Benjeshecke zurückgeschnitten werden. Zudem wurden noch ein paar Sträucher gepflanzt. In der Pfruenderhaab-Hecke wurden die rankenden Brombeeren zurückgeschnitten. Das Mittagessen genossen wir gemeinsam wiederum im Allmendhof.
Exkursion Kaltbrunnerriet 7. Okt. 2023
Ein warmer sonniger 'Altweibersommertag' (hat mit Spinnweben nicht mit alten Weibern zu tun!) führte 20 Interessierte auf die Pirsch durchs Riet. Insgesamt konnten 44 Vogelarten gesehen werden, darunter ganz kurz sogar ein Blaukehlchen. Weitere besondere Arten waren Bekassinen, Grosse Brachvögel u.a.. Eindrücklich auch wie gleichzeitig Wacholderdrosseln, Stare, Amseln und gar Blaumeisen sich an den wilden Kirschen erlabten. Die Teilnehmer erfuhren eine Einführung in das Thema Vogelzug von der Jagd auf Zugvögeln im alten Aegypten, über Fehlmeinungen zum Vogelzug (Schwalben machen einen Winterschlaf im Sumpf oder in Felsspalten, der Kuckuck verwandelt sich in einen Sperber etc.), die sich teils weit übers Mittelalter hinaus hielten. Auch die Gefahren die den ziehenden Vögeln widerfahren und div. andere Themen wie Tag- und Nachtzieher u.a. wurden angegangen. Ein weiteres Thema war die Geschichte des Riets (Lindtkorrektion, Schutzverordnung, Landkauf, Aufwertungen), So wurde es zu einer erlebnisreichen und sehr informativen Exkursion.
Bolligerweiher Pflegeeinsatz 23. Sept 2023
16 arbeitswillige Helfende fanden sich zur alljährlichen Pflege des Bolligerweihers ein. Die Arbeiten schritten zu zügig voran und wir genossen auch die Geselligkeit beim z'Nüni und beim feinen Mittagessen, zu dem alle herzlich eingeladen waren. Gemäss den Naturschutzrichtlinien liessen wir Teilbestände des Schilfes als Rückzugsgebiete stehen. Das Schilf wurde zu einer etwas breit geratenen Triste aufgeschichtet, was wiederum vielen Lebewesen als Unterschlupf dient. Besuchen Sie den idyllischen Weiher und geniessen Sie die Ruhe auf einem der Bänke rundherum oder machen Sie ein Feuer an der Feuerstelle, wo wir zwei Tische neu gestrichen haben. Der Bolligerweiher ist auch bekannt für die Vielfalt der Farne. Bei den Bildern sehen Sie die Farnexkursion der Universität Zürich mit Professor M. Kessler.
Exkursion Neeracherried 2023
Die Exkursion durchs Neeracherried fand bei sonnigem und warmem Wetter statt. 16 Personen nahmen teil und erwanderten die Weite des 105 ha grossen Flachmoores von nationaler Bedeutung. Bei diversen kurzen Zwischenstopps wurde über die Entstehungsgeschichte des Rieds ab der Eiszeit, die Beweidung im Mittelalter und die spätere Streunutzung für das Vieh im Stall oder auch für die Bülacher Glasflaschen berichtet. Damit das Ried erhalten bleibt braucht es auch Pflege, die heute so organisiert ist, dass die Biodiversität bestmöglich gefördert wird z.B. durch Beweidung mit den Hochlandrindern oder der gestaffelten Mahd auch an den Rändern der Kanäle. Ganz wichtig ist auch die Gestaltung der Pufferzonen ums Ried und Renaturierungen wie sie in den letzten Jahren bei den Saumwiesen stattgefunden hat und wo zwei Beobachtungstürmen und Hides Einblick auf neue Flachteiche ermöglichen. Insgesamt konnten wir 37 Vogelarten ansprechen (Liste bei den Bildern). Die Highlights dabei waren der Eisvogel, die vielen Kiebitze, mehrere Bekassinen und die zwei Dunklen Wasserläufer, die ihren Schnabel allerdings während der Exkursion nicht zeigen wollten. (Mehr Bilder bitte klicken)
Tropenhaus Frutigen, Entschligenwanderung zur Hängebrügg
Stör, Kaviar sowie ein Tropenhaus mit Bananen, Sternfrucht etc. in Frutigen und das erst noch mit nachhaltiger Energie aus dem Berg? 15 teilnehmende NVMU-ler erfuhren mehr zu diesen Zusammenhängen auf der interessanten Führung durch die Aufzuchtanlage und das grosse 30-grädige Gewächshaus. Nach dem Mittagessen mit Stör-Knusperli gings auf eine kurze Wanderung der Entschligen entlang auf der wir u.a. Wasseramseln beim Tauchen beobachten konnten. Für einige war die Überquerung der Hohstalden-Hängebrügg eine echte Herausforderung, deren Bewältigung mit einem guten Gefühl und einem Imbiss im Hängebrügg-Beizli belohnt wurde. Ein gelungener Anlass, zu dem auch viele gute Gespräche auf der Hin- und Rückfahrt beitrugen.
Störzucht in der störanfälligen Ökologie der Schweizer Berge? Ist das nicht etwas verstörend? Ein Störfaktor? Und der NVMU macht da noch mit! Geht ins Topenhaus in Frutigen - sind die denn gestört - ein Störmanöver - die Einladung dazu ein Störbild? Ja, sie stören sich nicht daran, dass ihre Stör-Knusperli von einem Stör-Koch, der kein Störkoch ist, bereitet wurd. Kaviar bestellt allerdings keiner der Gruppe - aus Störrigkeit - weil er gestört teuer ist oder weil beim letzten Menu auf der vermeintlich unzerstörbaren Titanic Stör serviert wurde.
Energetischer Hintergrund: Die Energie für die Störzucht und das Tropenhaus Frutigen kommt vom Wasser aus dem Tunnel, das zum Einleiten in die Flüsse (Enschlige, Kander) zu warm ist und für die nur im kühlen Wasser laichenden Thuner Forellen nicht mehr taugen würden. So wird die überschüssige Wärmeenergie für die Störzucht sowie für das Tropenhaus genutzt und die Restwärme in einen Wärmeverbund eingespeist. Zudem verfügt das Tropenhaus noch über Solarenergie. Also alles nachhaltig!
(Nachtrag: Leider ist das Tropenhaus mittlerweile nicht mehr öffentlich zugänglich)
Exkursion im Oberengadin 19. bis 23. Juni 2023
Die fünftägige Exkursion im Oberengadin fand bei prächtigem Bergwetter statt und die Flora zeigte ihre volle Pracht. Wir konnten als besondere und typische Bergvogelarten den Bartgeier mit einem Jungtier, ein Steinrötelpaar, Zippammern, Schneesperlinge, viele Steinschmätzer und Bergpieper, Alpendohlen und andere beobachten. In der Ebene erfreuten und die Gartenrotschwänze, Braunkehlchen, Feldlerchen, Birkenzeisige, Wasseramseln, Flussuferläufer und Flussregenpfeifer sowie viele weitere Arten. Wer sich für mehr Details und für ein paar informative Hintergründe interessiert, findet im Exkursionsbericht diverse Informationen und Bilder zu dieser erlebnisreichen Woche. Zum Download des Exkursionsberichts (klicken)
Gebirgsvögel Vortrag 6. Juni 2023
Stefan Greif (BirdLife Schweiz) vermochte in seinem informativen und spannenden Vortrag über Gebirgsvögel zu begeistern. Er stellte zunächst den Lebensraum mit seinen besonderen klimatisch-ökologischen Anforderungen vor. Dann wurden die besonderen Arten wie Bartgeier, Steinadler, Schnee-, Birk- und Auerhuhn, Steinschmätzer, Berg- und Baumpieper, Felsenschwalben, Mauerläufer, Zitronenzeisig und weitere Arten mit Bild und oft mit tollen Videos präsentiert und in den ökologischen Zusammenhang mit dem Lebensraum gestellt. Als Abschluss ging er auch noch auf die Gefährdung der Bergvogelarten insbesondere durch Klimaerwärmung und zunehmenden und immer diverser werdenden Tourismus ein. Wer den Vortrag noch einmal anschauen möchte oder wer nicht dabei sein konnte (wollte?), kann das pdf der Präsentation anschauen, das bis Ende Juni hier zum Download bereit ist. Zum Download nochmals klicken und nach unten scrollen.
Bolliger Weiher Naturerlebnistag 13. Mai 2023
Diverse Tiere des Weihers konnten ganz nah betrachtet werden: Am eindrücklichsten waren wohl die Gelbrandkäferlarve mit den spitzen Kiefern (Bild) und die grosse Libellenlarven mit ihren Fangmasken sowie Männchen und Weibchen des Bergmolchs. Ein grosser Pferdeegel zeigte seine zwei Bewegungstechniken und Posthornschnecken streckten ihre Fühler in aller Gemütlichkeit aus. Georgina und Amadeus erläuterten die gefangenen Tiere in den Aquarien und viele weitere Details zur Lebens- und Ernährungsweise auf den aufgehängten Postern. Ein Kleiberpärchen konnte durch das aufgestellte Fernrohr beim Füttern der Jungen im Nistkasten beobachtet werden. Ein toller und lehrreicher Anlass! Falls Sie es verpasst haben sollten Sie das nächste Mal teilnehmen. Klicken für mehr Fotos und Details.
Amadeus und Georgina hatten verschiedene Posten auf dem schönen Gelände zu Libellen, Amphibien, Wildbienen und Pflanzen vorbereitet. Spaziergänger und auch einige Mitglieder des Vereins liessen sich die Entwicklung und Lebensweise dieser Tier- und Pflanzenarten anhand von Illustrationen erklären. Auch lebende Tiere wie Posthornschnecken, eine gefrässige Larve des Gelbrandkäfers, Libellenlarven und andere Wasserinsekten, konnten aus der Nähe betrachtet werden, die kleinsten Tiere auch im Binokular. Auch ein Pärchen Bergmolche konnten wir zeigen, v.a. die Kinder haben begeistert mitgemacht und geforscht, Das Wetter war wechselhaft mit etwas Regen, der Boden war aufgeweicht. Dank unserem guten Zelt war das kein grosses Problem. Der Gesang der Waldvögel war den ganzen Nachmittag zu hören: Buchfink, Zaunkönig, Amsel, Singdrossel, Mönchsgrasmücke, Gartenbaumläufer und ein Kleiberpärchen flog unaufhörlich mit Futter im Schnabel einen Nistkasten an. Am Feuer wurden Würste gebraten und es entstanden gemütliche Gespräche. Der Anlass wurde nun zum 6. Mal durchgeführt. Die Anzahl Besucher war wetterbedingt geringer als in früheren Jahren, geschätzt etwa 25 Personen.
Exkursion Küsnachter Tobel 7. Mai 2023
An dieser Exkursion passte einfach alles! Tolles Wetter, eine stattliche Gruppe interessierter Teilnehmenden, aussergewöhnliche Beobachtungen und viele interessante und lebendig vermittelte Erläuterungen. Als ganz am Anfang die am Bach erwarteten Gebirgsstelzen sich nicht sehen liessen, erläuterte der Exkursionsleiter Amadeus Morell die Unterschiede zwischen den drei Stelzenarten bei uns: die schwarz-weisse Bachstelze, die allerdings viel weniger an Bäche gebunden ist als die Gebirgsstelze, die fast in allen naturnahen Tobeln mit einigermassen breitem Bach vorkommt, sowie die ebenfalls gelbbauchige Schafstelze, die wir an der Thurauen-Exkursion gesehen haben und auf Weiden anzutreffen ist. Die Geduld hat sich gelohnt und bald flogen mehrere Gebirgsstelzen mit ihrem typischen Wellenflug dem Bach entlang auf der Suche nach Nahrung. Kaum waren wir im Tobel so entdeckten wir schon die erste Wasseramsel auf den Steinen im Bach. Weiter dem Bachlauf folgend entdeckten wir ca. alle 500 m ein weiteres Paar - bis zu unserem Umkehrpunkt insgesamt fünf Paare. An zwei Schwellen konnten wir das Einfliegen zum Nest, das sich hinter dem Wasserfall befand beobachten. Zudem bettelten am Rand des Baches drei junge fast schon flugfähige Wasseramseln unentwegt nach Nahrung. Das Elterntier kehrte fleissig Steinchen im Wasser, um so zu den Insektenlarven darunter zu gelangen. Amadeus fing mit einem feinen Netz ebenfalls diese Tierchen und präsentierte sie in einem weissen Becken: Larven von Eintagsfliegen, Zuckmücken und anderen Mücken etc. Deren Zusammensetzung ist ein Indikator für die Wasserqualität.
Weitere beobachtete Arten: Graureiher ganz nah, Zaunkönige schmetterten fast unentwegt ihren Gesang, wie auch Singdrosseln und Mönchsgrasmücken. Ein Mäusebussard verspies gerade eine Blindschleiche. Weiter hörten oder sahen wir Stockenten, Mandarinente, Kohlmeise, Rotkehlchen, Amsel, Rotmilan, Kormoran etc. Mehrere Rehe trippelten herum.
Wir widmeten uns auch noch ein wenig der Geologie: An den Wänden ist das tonige - ja fast seifig-glitschig anfühlende Material des Mergels (z.T. Sylt) zu erfühlen. Es ist Teil der 'oberen Süsswassermolasse', die vor ca. 17 bis 7 Mio Jahren hier abgelagert wurde. Damals war das Gebiet eine sehr flache Flusslandschaft, welches feine Sedimente aus den sich bildenden Alpen erhielt. Eingelagert sind teilweise dunkle Flösse aus den bewaldeten Zeiten. Darin fand man Fossilien, die die damalige Faune und teils auch Flora zeigen. Auf dem Rückweg schauten wir noch die Pflanzen im Tobel an. Als Besonderheit fanden wir die Vogelnestwurz, die ohne Blattgrün parasitisch auf anderen Pflanzen lebt.
Insgesamt eine sehr gelungene Exkursion mit einer breiten Vielfalt an Themen.
Exkursion Eisvogelförderung Thurauen 16. April 2023
Trotz angesagtem Dauerregen fanden sich 18 Teilnehmende in Flaach ein. Mathias Griesser erläuterte die Veränderungen an der Thur, die Aufwertungen insbesondere auch für den Eisvogel. Wir erfuhren viele Details zum schwierigen Leben des Eisvogels an einem Fluss mit so grosser Wasserstandsdynamik, die immer wieder zum Brutausfall führt. Der Eisvogel flog zwar nur kurz an der Bruthöhle vorbei und es gab keine Brutablösung. Die Artenliste war trotz der regnerischen Bedingungen sehenswert (Klicken)!
Eine Feldlerche sang im Flug und liess sich dann auf einem Acker bei der Futtersuche beobachten. Dort fand sich auch ein Flussregenpfeifer ein. Eine Schafstelze flog mit ihrem wellenartigen Flug vorbei. Zwei Kuckucke stritten sich heftig und vom Bunker aus liess sich noch ein Waldwasserläufer beobachten. Insgesamt konnten wir in der Gruppe 40 Vogelarten bestimmen. Mein Fazit: Auch vermeintlich 'schlechtes' Wetter ermöglicht bei guter Ausrüstung schöne Erlebnisse und gute Beobachtungen.
Aktionstag Wildbienenförderung Männedorf 18. März 2023
22 Wildbienenfreunde schaufelten an vier Standorten* in Männedorf Nistplatzstrukturen für bodenbrütende Immen. (* Die vier Standorte mit insgesamt 9 solchen Strukturen sind: Steinbrüchel, Widenbad, Spital Männedorf, Neuhof) Insgesamt wurden dabei 14 m3 Bienensand in zuvor gebaggerte Vertiefungen verfüllt und rundherum mit 14 m3 Wandkies abgegrenzt. Diese Ruderalflächen wurden mit insgesamt 124 Setzlingen bienenfreundlicher Staudenarten aus der Bio-Gärtnerei Appisberg bepflanzt. Vielen Dank an alle Helfenden, an die vier Standortbetreuer, an die Gärtnerei Appisberg, den Spital und die NVMU Mitglieder, die das dazu notwendige Geld an der GV gesprochen haben.
Wasservogelexkursion Rapperswil 18. Feb. 2023
Bei perfekten fast frühlingshaft warmen Bedingungen genossen 35 Teilnehmende die beeidruckende Artenvielfalt in Rapperswil. Es konnten insgesamt 35 Arten festgestellt werden, darunter einige Seltenheiten wie die Moorente oder Besonderheiten wie Eiderente, Schwarzkopfmöwe oder sonstwie interessante Arten wie Schellenten, ein Trupp Schwarzhalstaucher und vieles mehr. An der Exkursion wurden zudem viele ökologische Zusammenhänge zur Ernährungsweise der Arten und den Bestandesänderungen über die Jahrzehnte aufgezeigt. Eine gelungene Exkursion!
Exkursion Lützelsee 1. Okt 2022
19 Personen entdeckten rund um den 'Lützgi' nach und nach mehrere Besonderheiten. Zunächst eine eine einzelne Bekassine im Ried, dann eine kleine versteckte Gruppe am Schilfrand und plötzlich flogen 13 dieser Limikolen auf. Auch ein Grünschenkel liess sich hören. Auf den feuchten Wiesen suchten neben den Bachstelzen und Schafstelzen nach Nahrung. Ein Schwarzkehlchen klammerte sich an die Spitze eines Schilfhalms. Zwei Steinschmätzer auf dem Feld und ca. drei Braunkehlchen waren weitere Höhepunkte. Amadeus erläuterte die Entstehung als 'Toteissee', Georgina informierte über die erfolgreiche Wiederansiedlung und die Biologie des Weissstorchs. Zum Schluss besuchten wir den vielfältig und informativ gestalteten Infostand des OV Hombrechtikon und genossen den Kaffee und den feinen Kuchen. (Mehr Bilder und Artenliste durch Klicken)
Exkursion Flachsee Rottenschwil AG 17. Sept 2022
Trotz unsicherer Wetterprognose gingen wir sehr erfolgreich auf die Pirsch und konnten 52 Vogelarten identifizieren, darunter ein Grünschenkel, ca. 10 Bekassinen, ca. 80 Kiebitze, ca. 90 Graugänse, Eisvögel, diverse Entenarten und als besondere Highlights ein Fischadler und ein Blaukehlchen. (Siehe Artenliste). Es lohnt sich einfach klar bei jeder noch so schlechter Wetterprognose gut ausgerüstet die Exkursion durchzuführen. Das nächste Mal auch mit dir? (Mehr Bilder durch Klicken)
Dreitages-Exkursion Bünder Herrschaft 16.-18. Mai 2022
Bei fast immer prächtigem Wetter durchstreiften 15 Vogelinteressierte die Reblandschaften und das Feuchtgebiet Siechastuden um Jenins, die sehr lichten Eichenwälder mit extensiven Wiesen auf einer Wanderung von Jenins - Rofels ins 'Heidiland' bei Maienfeld sowie dem Bergwald und die Berghänge oberhalb der Bergstation der Älplibahn Malans. Ein Höhepunkt war für viele die Balz der Birkhähne, die sowohl in der Blumenwiese als auch auf Bäumen zu beobachten war. Der Wiedehopf war leider nicht zu sehen doch dies wurde kompensiert durch viele Gartenrotschwänze und ein paar Raritäten wie z.B. ein Brachpieper, eine Turteltaube, ein Purpurreiher. Die gesamte Artenliste umfasste über 60 Arten. Die Landschaften waren einfach bezaubernd wie die Bilder zeigen.
Zum Download: Bericht zur Exkursion BündnerHerrschaft_16bis18Mai 2022.pdf
Ob Männedorf - wo die Natur auf der Höhe ist 8. Mai 2022
Der NVMU hat zusammen mit Leitenden des Anna Zemp Naturgartens mit Kurzexkursionen die Anwesenden zu verschiedensten hochinteressanten Aspekten der Natur informiert. Georgina Brandenberger widmete sich am Stand auf Boldern (Bild) den zu beobachtenden Vögeln, Amadeus Morell zeigte allerhand Besonderes in der Wiese (Aurorafalter), im Krautsaum (Aronstab, Brennessel u.a.) sowie eine Vielfalt von Teichlebewesen im Anna Zemp Naturgarten. Michiel Hartmann erklärte die naturnahe Wiesenpflege ums Hotel Boldern und Kaspar Hitz den vielfältigen Naturgarten sowie die Brutplätze von Turmfalke und Schleiereule. Zudem konnten die Kinder Schmetterling basteln (Bild) und alle erfreuten sich der schönen Klänge von Musikern. Für alle ein wunderschöner Muttertags-Nachmittag.
Frühexkursion Vogelstimmen 24. April 2022
Zwei Dutzend Teilnehmende gingen im Wald zwischen Widenbad und Bolligerweiher auf die Pirsch und konnten insgesamt ca. 25 Vogelarten wahrnehmen. Insbesondere wurde auf das Thema Vogelstimmen eingegangen. Eine der sensationellsten Live-Beobachtungen war das Auswürgen der unverdauten Nahrungsreste bei einem Rotmilan. (Klick zum Link der Artenliste)
Exkursion Nuolener-Ried 2. Oktober 2021
Bei schönstem Wetter konnten die 18 Teilnehmenden insgesamt 43 Vogelarten beobachten, darunter auch etliche besondere Arten:
2 Rohrweihen, 1 Kornweihe, Wiesenpieper, Steinschmätzer, Braunkehlchen, Schafstelze, Gebirgsstelze, über 80 Grosse Brachvögel, ca. 150 Graugänse, mehrere Kampfläufer und ein Eisvogel!
Exkursion Hüttwilersee 22. Mai 2021
Bei prächtigem Wetter genossen alle Teilnehmenden die wunderschöne Landschaft um den Hüttwilersee und die vielfältige Vogelwelt. Von den hiesigen Besonderheiten konnten hier Pirol, Kuckuck, Flusseeschwalben, Gartengrasmücken mehrfach hören und teils auch sehen. Auf dem Feld entdeckten wir zudem gar ein Braunkehlchen und einen Neuntöter. Insgesamt verzeichneten wir fast 50 Vogelarten! Ebenfalls beeindruckend waren die vielen Aufwertungsmassnahmen, die die Stiftung Seebachtal über die letzten Jahre vorgenommen hat. Ein Kleinod der Biodiversität!
Die vollständige Artenliste finden Sie hier: Artenliste Hüttwilersee 2021_5.jpg
Exkursion Klingnauer Stausee 28. März 2021
Am Klingnauer Stausee gingen über zwei Dutzend Männedörfler Vogelfreunde mit Maske (!) auf Pirsch.
Artenliste (gekürzt):
Wasservögel: Schnatter-, Krick- Stick-, Spiess-, Knäk-, Löffel-, Pfeif-, Reiher-Enten, Rostgans, dazu viele Teichrallen ganz nah, Wasserralle gehört,
Limikolen (Watvögel): Ein Trupp Kampfläufer ein Männchen im weissen Balzkleid, Waldwasserläufer, Grosser Brachvogel, Bekassine.
Singvögel: Viele Rohrammern auf dem Zug. u.a. Eisvogel,
Papiersammlung 13. März 2021
Wir haben gut 30 Tonnen Papier gesammelt.
Durch die Corona Situation war die Abwicklung der Sammlung dieses Jahr besonders herausfordernd.
So konnten wir die 6 Autos jeweils nur mit 2 Personen besetzen. Insgesamt waren wir 15 Personen.
Dank Annette gab es den leckeren üppigen Znüni bei der Gärtnerei zum Glück am Bahnhof Männedorf. Wir mussten diesen in 2 Gruppen geteilt zu uns nehmen, geschmeckt hat es aber trotzdem sehr!
Es war schön, dass wir trotz der Corona Situation etwas in die Vereinskasse einbringen konnten und mit der Begegnung doch auch die Möglichkeit hatten das eine oder andere Gespräch zu führen.
Organisation durch Marlen Kube und Annette Bourquin.
Exkursion: Mauersegler, Dohle, Saatkrähe 14. Juni 2020
Unter dem Titel 'geschwind, gescheit, gehasst' widmeten wir uns an dieser ersten Exkursion nach dem Corona-Lockout drei ausgewählten Siedlungsvögeln in Männedorf. Es nahmen 40 Personen teil. In vier Klein-Gruppen erfuhren die Teilnehmenden viel Interessantes über 'unsere' Saatkrähen-Kolonie ('gehasst') im Chiletöbeli (Referent Kasper Hitz), unsere Dohlenkolonie ('gescheit') im kathol. Kirchturm (Referent Michael Mallaun), die sich in Männedorf sogar bereits weiter ausgebreitet hat und eine starke Mauersegler-Kolonie ('geschwind') an der Mattenstrasse im Ausserfeld kennen (Referierende: Georgina Brandenberger und Amadeus Morell). Die Mauerseglerbestände erscheinen vielen momentan zwar noch als nicht als bedroht, doch deren Zukunft durch die neue Architektur sowie durch die Abnahme der Insekten wohl als sehr kritisch zu beurteilen ist. Deshalb ist es wichtig, möglichst alle Standorte zu kennen und frühzeitig Nisthilfen zu montieren. Mauersegler brauchen oft viele Jahre bis sie diese annehmen.