Lokaler Naturschutz
Gebäudebrüter und Höhlenbrüter
Der Schutz und die Erhaltung der Gebäudebrüter ist ein zentraler Bestandteil der Aktivitäten im Siedlungsraum. Dazu gehören neben der Mitwirkung am behördlichen Gebäudebrüter-Inventar, zahlreiche Bemühungen um Erhaltung oder Ersatz bestehender und Schaffung neuer Nistgelegenheiten der bedrohten Gebäudebrüter wie Mauersegler, Mehl- und Rauchschwalben, Schleiereulen, Turmfalken, Dohlen u.a.
- Im Herbst 2022 konnten am Schlössli Oetwil Nisthilfen für Mehlschwalben und für Mauersegler angebracht werden.
- Auch Herbst 2022 an den Gebäuden der Rothuswies-Siedlung konnten Nistkästen für Mauersegler aufgehängt werden.
- Im Frühling 2016 wurden im Kirchturm der katholischen Kirche von Männedorf Nisthilfen für Turmdohlen montiert. Nach kürzester Zeit waren alle Nistkästen schon besetzt.
- An den Gebäuden der Wäckerlingsstiftung und an der Kirche in Uetikon wurden Nistmöglichkeiten für Mauersegler geschaffen.
Schaffung von neuen naturnahen Standorten und Strukturen für mehr Biodiversität
Für das Jahr 2024 konnten wir ein sehr interessantes Aufwertungsprojekt von Flächen der SBB am Bahnweg nahe beim Bahnhof Uetikon aufgleisen. Diverse Vorarbeiten wie die Entfernung von invasiven Neophyten, das Ausgraben von Brombeeren haben schon stattgefunden. Ein Einsatz findet am 3. Feb. 2024 (9°° Uhr am Bahnhof Uetikon) statt und ein weiterer, grösserer Einsatz ist für den Aktionstag am 16. März 2024 geplant. Es sind der Bau von zwei Sandlinsen für Wildbienen und drei Blumenwiesen vorgesehen, die im Frühling dann angesät werden.
Im März 2023 wurden im Steinbrüchel, Widenbad und auf dem Spitalareal Sandstrukturen für bodenlebende Wildbienen sowie Blumenwiesen und Ruderalflächen angelegt und bepflanzt. Die ersten Immen haben ihre Gänge und Nisthöhlen schon gebaut. Auch die Stauden im Wandkies rundherum sind gut angewachsen und werden wohl im Frühling wieder von den Bienen angeflogen.
2020 und 2021 wurde im Steinbrüchel eine lange 'Benjeshecke' installiert. Darin wird das Schnittgut aus dem Natuschutzgebiet aufgeschichtet und bietet einer Vielzahl von Lebewesen Unterschlupf, Nahrung und Grundlage zum Leben.
2017 hat der NVMU in der Pfruenderhaab (Männedorf) anlässlich seines 50-jährigen Bestehens eine 160 m lange artenreiche Naturhecke sowie in der Pfruenderhaab-Wiese je eine Linde und eine Silberpappel angepflanzt. Zudem hat die Gemeinde Männedorf in der Pfruenderhaab, auf Empfehlung des NVMU, eine Blumenwiese angesät.
2014 hat der NVMU die Chiletöbeliwiese in Männedorf zu einer Blumenwiese mit artenreicher Hecke aufgewertet.
Dank dem Bau von Steinburgen und einer Entbuschungsaktion haben in der Uetiker Kiesgrube Oberstmatt (Uetikon) Zauneidechsen sowie verschiedene Wildbienen und Schmetterlingsarten neue Lebensräume gefunden. Auch die charakteristische Pflanzenwelt wurde erhalten.
In der Nachbargemeinde Stäfa konnten mit der finanziellen Unterstützung unseres Vereins im Lattenberg neue Strukturen (Steinhaufen, Natursteinmauern) für die seltene Schlingnatter gebaut werden.
Wir pflegen mehrere Naturschutzgebiete in unseren Gemeinden
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Seit 2018 kümmern wir uns um den Bolligerweiher (Oetwil). Wir mähen das Schilf, schneiden zu üppig wachsenden Sträucher und Bäume zurück. Um der Verlandung entgegenzuwirken und damit mehr Licht auf die Wasserfläche scheint. wurde 2018 und 2022 mit einem Baggereinsatz Kanäle und Wasserflächen erweitert.
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In Männedorf pflegen wir seit 1978 das Naturschutzgebiet Steinbrüchel, sowie seit 2014 das Chiletöbeli und seint 2017 die Hecke in der Pfruenderhaab beim Jugendhaus sowie die Weiher oberen Stollen, Brähenwald.
- Amphibienbetreuung in Oetwil am See. Alljährlich werden von Freiwilligen des NVMU Tausende von Erdkröten, Grasfröschen und Bergmolchen über die Kreuzlenstrasse getragen, damit sie im Schützenweiher laichen können. Wir setzen uns auch ein, dass die Winterhaldenstrasse, die ebenfalls viele Amphibien überqueren, in den wichtigsten Zugnächten gesperrt wird.
Naturschutz und Politik in der Gemeinde
Bau- und Zonenordnung:
Der NVMU wirkt an der BZO in Männedorf mit und bemüht sich punktuell Bestimmungen, die die Biodiversität fördern einzubringen.
Biodiversitäts-Initiative:
An der Gemeindeversammlung in Männedorf vom 4. April 2022 wurde die Artenschutz- bzw. Biodiversitäts-Initiative mit grossem Mehr angenommen. Diese verpflichtet die Gemeinde Männedorf pro Jahr im Mittel gut 50'000 CHF mehr für den Arten- und Naturschutz einzusetzen als in den Jahren zuvor und gilt für die Jahre 2023-2027. Nun hoffen wir auf die ersten Schritte der Umsetzung und haben dazu schon positiv stimmende Signale erhalten.